Sonntag, 3. Mai 2015

Sarah´s JGA




Ich zog mir gerade noch meine kurze Hose an, stellte den Rucksack in den Flur und dann klingelt es an der Tür! "Nee,oder?" Ich ran an die Gegensprechanlage und gefragt, womit ich helfen kann. Eine Frauenstimme meldete sich und erklärte, dass sie den Schrank abholen wollte, der bei uns ausrangiert wurde. "Ja, okay, komm hoch!" "Enrico!!! Hier kommt jetzt jemand, der will den Schrank abholen, ich dachte wir wollten los. Muss das jetzt noch sein? Mach Du das, bitte!"

 In der Tat wollten wir los, einen Ausflug zum Geierswalder See, wir hatten eine Reportage darüber im Fernsehen gesehen. Und was macht der Herzmann? Genau, der rennt seelenruhig nochmal auf die Dachterrasse, tätschelt und gießt seine Blumen und fragt mich dann noch, ob ich das mit der Dame klären kann? In dem Moment hätte ich doch fast die Kontrolle verloren und kurz überlegt, was ich ihm zuerst an den Kopf werfe. Schuhe? Rucksack? Ne Vase?! Ich war richtig sackig, sagt er doch immer zu mir: "Na, willst Du Dich dann auch langsam an der Tür einfinden?"

Um Contenance kämpfend öffne ich die Tür und da kommen nicht im ernst 5 pink gekleidete Weiber aus dem Fahrstuhl? Scheiß auf Contenance, mir liefen die Tränen! Meine Schulfreundinnen aus Wien und Potsdam waren extra angereist. Ich war total aus dem Häuschen und beobachtete hinter meiner Tränen-Gardine, wie diese 5 Hühner ihre Taschen und Tüten und Beutel und Schüsseln und Flaschen abstellten, die Wohnung in Beschlag nahmen und im Nu die Dachterrasse geentert wurde. Der Herzmann hatte nämlich in der Tat was nützliches gemacht. Er hatte die Möbel zurecht gestellt, das Sonnensegel gespannt und den Pool abgedeckt, sodass unsere kleine Terrassenparty steigen konnte.

Dann klingelte es wieder, der Herzmann gerade noch auf der Terrasse, drückte ich einfach auf den Türöffner. Kommt alle rein, ist grad lustig hier!
Naja, und irgendwie war´s ja dann auch klar: da kamen 5 Männer um die Ecke. Der Herzmann wusste also, dass ich Junggesellinnenabschied habe, wusste aber nicht, dass auch er etwas ganz besonderes vor hat. Wir schossen noch schnell ein Gruppenbild und ich drückte dem Herzmann noch 200€ in die Hand....er möchte der Stripperin ja auch was ins Höschen stecken. Dann waren die Männer verschwunden und wir hatten endlich Zeit für uns.

Die Mädels und ich machten es uns auf der Terrasse bequem, wir tranken Sekt, aßen jede Menge Salate, Spieße, Obst, und so weiter- die Mädels haben da wirklich keine Mühen gescheut. Ein paar Spiele machten wir auch- ich musste ja schließlich beweisen, dass ich eine gute Hausfrau werden würde. 


Es war mittlerweile gegen 15 Uhr und wir bauten unser Gelage langsam ab, legten noch einmal Puder nach und schlüpften dann allesamt ins Auto. Es ging direkt in die Innenstadt, wir parkten das Auto und liefen, immernoch bei herrlichstem Sonnenschein, direkt zur Frauenkirche. Dort war ich natürlich immernoch völlig ahnungslos, was wir nun vorhatten, mich blinzelte aber von weiten ein Conference-bike an mit einer weiteren JGA Mädels-Gruppe. Und so war es auch. Wir verstauten unsere Taschen in den Boxen und stiegen auf die 2 Bikes. 



Es begann eine irre lustige Tour, durch die Innenstadt, vorbei an Touristen, hinunter zur Elbe, dem frisch vermählten Brautpaar zuwinkend. Gerade als wir einen Zwischenstopp am Eisstand einlegten, braute sich über uns eine riesige Wolke zusammen. Unser Guide trommelte die Weiberhorde zusammen und wir fuhren mit aller Kraft tretend unter die nächste Elbbrücke. Ein Glück, dass die Waldschlößchenbrücke gebaut wurde ;-)



Als dieser Mordsschauer vorbei war, stiegen wir wieder auf uns machten uns auf das letzte Stück bis zum Ziel in den Weinbergen. Dort angekommen erwartete uns ein zweiter Guide, welcher uns in Weinbegleitung durch die Weinberge und vorbei an den Schlössern führte. Er erzählte allerhand Interessantes über die Gegend und das dann wieder herrliche Wetter spielte uns in die Karten. Nach der Weintour strampelten wir in aller Ruhe zurück- die Flasche Hugo stets im Getränkehalter war das ziemlich lustig. 

Angekommen am Startpunkt stellten wir die Bikes ab, verabschiedeten uns von der anderen Gruppe und machten uns auf den Weg zum Spanier. Flüssignahrung hatten wir jetzt genug.


Beim Spanier ließen wir uns von allem etwas bringen und schlemmten in vollen Zügen. 
Danach ging es für uns 4 der einstigen 6er Gruppe noch an den Citybeach auf ein paar Drinks. Ich weiß auch garnicht mehr genau, wann ich tatsächlich heim gebracht wurde, aber ich war hundemüde und richtig kaputt auf den Beinen. Es war ein ganz besonderer und schöner Junggesellinnenabschied für mich und ich kann mir keinen besseren vorstellen. Vielen Dank an meine Trauzeugin Steffi, die diesen Tag organisiert hat und an die anderen Mädels Lisa, Janine, Dori und Luise, dass ihr den Tag mit mir verbracht habt!

Ich küss Euch,

Eure Sarah

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